Stellungnahme zu unserer Entscheidung, uns bei dem Moratorium für Aussteller von Jagdreiseangeboten in den Dortmunder Westfalenhallen zu enthalten. Der Antrag wurde am 17.02. 2022 in der Ratssitzung beraten.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Dieser Antrag zum Moratorium macht uns die Entscheidungsfindung nicht leicht.
Es prasselte in den letzten Tagen sehr viele E-Mails dazu von den verschiedenen Interessensvertretungen auf uns ein.
Und wir mussten merken:
Irgendwie reichte die Zeit auch nicht aus, um sich mit diesem komplexen Thema gebührend zu beschäftigen.
Auf der einen Seite finden wir Tiere töten doof.
Und wir finden Freizeit-Jäger so richtig doof.
Wer Tiere tötet, einfach nur um Spaß zu haben und sich toll zu fühlen, der sollte sich vielleicht eher um fachliche Hilfe bemühen.
Von dieser Seite her wären wir klar für Zustimmung.
Aber von der Faktenlage her glauben wir, den Antrag sollte man ablehnen.
Denn bezogen auf die nackten Zahlen wird so offenbar mehr Tieren geholfen, als wenn Hobbymörder Tiere unreguliert abknallen.
Hinzu kommt, dass es sicherlich falsch ist, afrikanischen Staaten, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern möchten, aus unserer kolonialistischen Perspektive heraus Vorschriften machen wollen.
Mit dem Jagdtourismus kommen auch Arbeit und ein gewisser Wohlstand – und selbst, wenn dieser nur die Armut abmildert, hilft das den Menschen vor Ort.
Wenn das wegbricht, brauchen wir Ausgleiche. Und die können wir nicht anbieten.
Wir werden uns daher schweren Herzens enthalten. Sowohl eine Zustimmung als auch eine Ablehnung wären gleichzeitig richtig und falsch.
Dem Antrag der FDP zur Anhörung könnten wir allerdings zustimmen. Wir würden uns dabei aber wünschen, dass die Anhörung allen Ratsmitgliedern zur Verfügung steht.
Vielen Dank.