Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Dortmund beschließt die Beauftragung und den Betrieb
einer innovativen, digitalen Online-Parkleitsystems-App für kabellose Telefone („Handys“) oder digitale Flachkomputer („Tablets“) mit einem geschätzten Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 66.202,00 Euro für das Haushaltsjahr 2021.
Die Investition bedingt nach erster Schätzung enen jährlichen Folgeaufwand in Höhe von 4.899,00 Euro.
Personelle Auswirkungen
Die Maßnahme wird mit dem vorhandenen Personal ausgeführt.
Begründung
Schon seit vielen Jahren (2008) hat die Stadt Dortmund – quasi unbemerkt von der Öffentlichkeit – ein smartes Parkleitsystem („PLS“), das seiner Konkurrenz bei der Erstellung um viele Jahre voraus war. Sicher versteckt hinter einer kryptischen Internet-Adresse („URL“) wie ein digitales Dornröschen, fristet dieses Vorbild an Digitalisierung ein Schattendasein in den hinteren Kapiteln der Internetpräsenz („Homepage“) von Dortmund.
Dabei bietet dieses System Funktionen („Features“), von denen Parkplatzsuchende in anderen Städten nicht zu träumen wagen:
- Live-Kapazitätsanzeige der 19 Parkhäuser in der Dortmunder Innenstadt
- Detaillierte Informationen zu jedem einzelnen Parkhaus mit Adresse, Öffnungszeiten, Lageplan, Gebührenübersicht und geschmackvollen Fotos der jeweiligen Einfahrt
- Eine Statusanzeige zur momentanen Auslastung des Parkhauses live und in Farbe (grün, gelb, rot)
- Exakte Anzeige der Gesamtkapazität und der momentan freien Plätze
Und als wäre das nicht alles schon mehr als genug, wird sogar eine Tendenz (!) angezeigt (mehr freie Plätze / gleichbleibend / weniger freie Plätze), liebevoll visualisiert mit bunten kleinen Pfeilen.
Im Gegensatz zu teuren und unflexiblen stationären Anzeigetafeln, die die Tendenz haben, gern übersehen zu werden oder im Weg herumzustehen, bietet dieses Kleinod früher Digitalisierung den immensen Vorteil, den an Parkmöglichkeiten Interessierten bereits VOR DER ABFAHRT eine Lage-Einschätzung und die wohlüberlegte Auswahl eines Parkplatzes vor Fahrtantritt zu ermöglichen. Zureisende haben somit die Möglichkeit, eine optimale Route von der Haustür bis zur Parkbox frühzeitig zu planen. Dies erspart nach ersten Schätzungen mehrere Tausend Kilometer an gefahrenem Parksuchverkehr pro Jahr.
Des Weiteren ist eine digitale Lösung nicht nur unabhängig von derzeit geplanten großflächigen Umgestaltungen der innerstädtischen Verkehrsführung – denn was nützt eine teure neue Anzeigetafel, die vielleicht nach einem Jahr in die falsche Ausrichtung in einer brandneuen Einbahnstraße oder Sackgasse steht – nein, sie ist mit ca. einem Prozent der Kosten für eine stationäre („oldschool“) Lösung auch noch erheblich günstiger!
Mit entsprechender Ausgestaltung (z.B. Vorlese-Funktion) wäre die „App“ auch barrierefreier als fest installierte Tafeln mit fixer Schriftgröße. Hinzu kommende oder entfallende Parkmöglichkeiten, wie zum Beispiel leistungsfähige P+R-Anlagen im Außenbereich, können dem Angebot leicht hinzugefügt oder entfernt werden.
Die „App“ ist unabhängig von anderen Maßnahmen und birgt ein hohes Potenzial, im Rahmen der „Smart City Dortmund“ gegenüber weniger zukunftsorientierten Nachbarstädten zu punkten.
Die „App“ kann auf dieselbe Datenquelle zugreifen wie das liebevoll zu Anfang dieses Jahrtausends gestaltete Webseiten-Angebot unter der sperrigen Internet-Adresse
https://geoweb1.digistadtdo.de/OWSServiceProxy/client/parken.jsp
Hier gekürzt, damit man es besser abtippen kann:
Business Case („Kosten- und Erlösschätzung nach freiem Gutdünken gewürfelt“)
– Agenturkosten für App-Konzeption und Programmierung (iOS und Android) 40.000 Euro
– Werbemaßnahmen, damit das Angebot endlich mal jemand kennt und Einbindung in Homepage-Konzept von dortmund.de 26.202,00 Euro
Jährlicher Betrieb der „App“ bzw. ihres hinteren Endes („Backend“), kleine Anpassungen 4.899,00 Euro
Zeitplan (garantiert valide)
Jan – Mrz 2021 Ausschreibung verfassen und veröffentlichen
Apr – Juni 2021 Ausschreibung laufen lassen
Juli 2021 Zuschlag
August 2021 Konzeption
September 2021 Programmierung, Start der Werbemaßnahmen
Oktober 2021 Verzug, Gezerre um Umfang der Leistungsbeschreibung, Nachverhandlungen
November 2021 Test und Veröffentlichung, mehr Werbemaßnahmen
ab Dezember 2021 Preisverleihungs-Teilnahme, Interviews, Auszeichnungen als digitalste Stadt entgegennehmen