Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren der demokratischen Fraktionen.
Schon lange ist der Sonntag kein Ruhetag mehr für überstrapazierte Arbeiter*innen im Einzelhandel.
Zeit für Freizeitaktivitäten, Vereine, Familie und die Pflege von Freundschaften wird gestrichen. Es geht einzig um ausgedehnten Spaß, den mensch nur an der Kasse erleben kann – manche davor, andere dahinter.
DIE FRAKTION der PARTEI fragt sich nun, warum die Kommunalpolitiker*innen der Stadt nicht den Spaß der sonntäglichen Arbeit teilen dürfen – schließlich sind sie ja auch nur Menschen. Und so verschafft Die FRAKTION den Befürwortern von Sonntagsöffnungszeiten die Möglichkeit, selber Teil ihrer neoliberalen Konsumpolitik zu werden, indem sie beantragt, die Ratssitzungen konsequent an Sonntagen stattfinden zu lassen. Außer natürlich an verkaufsoffenen Sonntagen.
Geschaffen würde durch sonntägliche Ratssitzungen ein Bildungsangebot für eine breite Masse von BürgerInnen. Endlich haben Arbeiter*innen, die durch ihre Arbeitszeiten normalerweise an der Teilnahme von Ratssitzungen gehindert werden, die Möglichkeit mit der gesamten Familie, diese zu besuchen und ihren Nachwuchs an das politische Geschehen heranzuführen und Ihnen so die demokratischen Abläufe der Kommunalpolitik näherzubringen.
Außerdem wäre es gelebte Solidarität den Angestellten im Einzelhandel gegenüber, wenn der Rat nicht immer nur beschließen würde, dass diese Menschen an Sonntagen arbeiten müssen, sondern selbst mit gutem Beispiel voranginge.
Kurioserweise wird DIE FRAKTION ihren eigenen Antrag aus der Überzeugung heraus ablehnen, dass die Sonntagsarbeit eben nicht den immer wieder gepredigten Spaßeffekt hat.
Vielen Dank!
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