Gemeinsamer Zusatzantrag mit DIE LINKE+:
Bereits 2012 hatte die Fraktion DIE LINKE den Antrag im damaligen AUSW gestellt, die Lärmbelastung für die Anwohner am Asselner und Wickeder Hellweg durch eine ganze Reihe von Maßnahmen zu reduzieren (siehe DS 06967-12-E1). Leider hatte die damalige Ratsmehrheit diesen Prüfauftrag mit Verweis auf den geplanten Weiterbau der OWIIIa abgelehnt. Eine Entlastung blieb damit für die Menschen aus.
Im August 2020 hatte die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN beantragt, ein LKWDurchfahrtsverbot für LKW ohne Zielort in Dortmund analog zur B1-Beschlussfassungauszusprechen (DS 18483-20), um die Belastung für die Anwohner*innen zu reduzieren. Auch dieser Antrag fand keine Ratsmehrheit.
Im Februar 2021 beschlossen sowohl der AKUSW als auch der Rat aufgrund eines gemeinsamen Antrages von Grünen, CDU und DIE LINKE+ (DS 19352-20) die Planungen für die OWIIIa in dieser Wahlperiode ruhend zu stellen, so dass es sinnvoll erscheint einen neuen Anlauf zu unternehmen für die Menschen am Hellweg eine Entlastung zu erreichen – die OWIIIa entfällt nun als Argumentation gegen eine Umsetzung von Entlastungsmaßnahmen.
Die Fraktion DIE LINKE+ bitte daher um Beratung und Beschlussfassung zu nachstehendem Antrag.
Beschluss:
1) Der AKUSW stellt fest, dass die Daten der Stadt Dortmund eine deutliche Abnahme des motorisierten Individualverkehrs auf dem Hellweg im Vergleich zur Jahrtausendwende zeigen. Eine Aktualisierung der öffentlich bekannten Daten soll durch den gemeinsamen Antrag von Grünen, CDU und DIE LINKE+ (DS 20278-21) eingeleitet werden. Der Hellweg gilt im aktuell gültigen Lärmaktionsplan nicht als schwer belastet.
2) Der AKUSW versteht gleichwohl den Wunsch der Anwohner und der Berufspendler*innen die verkehrlich schwierige Situation am Asselner und Wickeder Hellweg zu verbessern.
3) Zur Entlastung der Verkehrssituation sollen die nachfolgenden Maßnahmen durch die Verwaltung geprüft und umgesetzt werden.
3.1) Die Ampelphasen sind so zu optimieren, dass bei einer Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit eine grüne Welle entsteht. Dadurch sollen störende Bremsund Anfahrgeräusche vermieden werden.
3.2) Bei künftigen Instandsetzungsmaßnahmen ist grundsätzlich lärmabsorbierender Asphalt zu verwenden
3.3) Die Höchstgeschwindigkeit ist auf das Wirkoptimum des lärmabsorbierenden Asphalts zu reduzieren, um einem optimalen Effekt zu erzielen.
3.4) Die Anlegung von Links- und Rechtsabbiegerspuren soll im Rahmen der Platzverhältnisse Staus vermeiden.
3.5) Der Hellweg war in der Vergangenheit wiederholt Opfer eines nicht optimalen Baustellenmanagements, so dass Einzelmaßnahmen immer wieder zu Belastungen des Verkehrs geführt haben. Hier ist aufgrund der Sensibilität der Situation verstärkt auf eine bessere Koordination zu achten.
3.6) Der Asselner und Wickeder Hellweg soll für LKW zu einer Anliegerstraße werden.
3.7) Zur Entlastung der gesamten Situation ist die Ansiedlung von Carsharingangeboten, sowie Infrastruktur für Elektro- und Wasserstoffantriebe zu prüfen.
3.8) Die Sportanlage von Westfalia Wickede und der Wickeder Friedhof sollen eine Anbindung an den ÖPNV erhalten, um Hol- und Bringverkehre zu vermeiden. Eine Eingabe des AUSW ist bereits vor Jahren im Rahmen des Nahverkehrsplanes erfolgt, blieb aber bisher unbearbeitet.
3.9) Parkstreifen im Straßenquerschnitt des Hellwegs sind zu reduzieren und durch Radinfrastruktur (z.B. ein markierter Radweg, vor Diebstahl gesicherte Abstellanlagen, Abstellplätze für Lastenräder, etc.) und Stadtgrün zu ersetzen. In diesem Rahmen soll auch die ausreichende Verfügbarkeit von Behindertenparkplätzen geprüft werden.
3.10) Im Rahmen der Umsetzung von MiKaDo sollen die erkannten Gebiete mit großer Hitzeentwicklung in Wickede und Asseln bevorzugt mit mehr Grün versehen werden. Hitzeinseln sind hier vor allem der Flughafen, das hellwegnahe Gewerbegebiet Wickede (Extremhitzebelastung), der stark versiegelte Einzelhandelsstandort Eichwaldstraße und die Situation rings um den Knotenpunkt Asselner Hellweg/Aplerbecker Str. Insgesamt ist die
Hitzebelastung des Hellwegs aufgrund der starken Versiegelung höher als in der Umgebung. Die erkannten Kühleffekte durch das Landschaftsschutzgebiet im Süden von Wickede (Flughafenumgebung) auf den Hellweg, durch das Wickeder Ostholz (besonders kühler
Bereich) auf das Meylandtstraßenviertel, durch den Heimbach sowie durch die Frischluftschneise zwischen Wickede und Asseln sind zu bewahren und vor Bebauung zu schützen.